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Oberbillwerder
Regenerative Wärmeversorgung für Oberbillwerder:

Regenerative Wärmeversorgung für Oberbillwerder:
klimafreundlich, nachhaltig und zukunftsweisend

  • Aktuelles
  • 06. Apr 2022
  • Oberbillwerder
Joel Schrage, Karen Pein und Michael Pollmann stehen an Rednerpulten

Die Realisierung von Hamburgs 105. Stadtteil nimmt Formen an. Oberbillwerder mit seinen rund 118 Hektar Fläche und den geplanten bis zu 7.000 Wohneinheiten soll zu 100 Prozent mit regenerativer Wärme versorgt werden. Die IBA Projektentwicklungs GmbH & Co. KG (IPEG) hat jetzt mit der Vergabe des Wärme- und Kältekonzessionsvertrags an die KpHG Kommunalpartner Hamburg GmbH eine sichere, nachhaltige und ressourcenschonende Wärme- und Kälteversorgung für diesen neuen Stadtteil als ehrgeiziges Ziel festgesetzt. Umweltstaatsrat Michael Pollmann, IBA Hamburg Geschäftsführerin Karen Pein und KpHG Geschäftsführer Joel Schrage haben diesen Meilenstein in der Entwicklung von Oberbillwerder heute vorgestellt. Die Aufzeichnung der Pressekonferenz finden Sie in unserer Mediathek.

Für die Vergabe der Wärmeversorgung von Oberbillwerder hatte die IPEG hohe Qualitätskriterien aufgestellt, die mit diesem innovativen Konzept erreicht und teilweise sogar übererfüllt werden. Das Konzept setzt zu 100 Prozent auf erneuerbare Energien. Bis zu 90 Prozent davon lassen sich vor Ort erzeugen. Dadurch kann eine klimaneutrale und CO2-freie Wärmeversorgung für die zukünftigen Bewohner:innen von Oberbillwerder sichergestellt werden.

Gleichzeitig wurde darauf geachtet, dass die Wärme bezahlbar sein soll, denn ein Ziel in der Entwicklung von Oberbillwerder ist es, Wohnraum für Menschen mit unterschiedlichen Einkommen zu schaffen. Dies ist insbesondere durch das weitestgehend unabhängige und autarke Konzept möglich, welches zu 90 Prozent auf Umweltwärme, Abwärme und die Kopplung des Wärme- und Kältenetzes basiert und somit eine hohe Versorgungssicherheit und Preisstabilität garantiert.

Michael Pollmann, Staatsrat für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft: „Wir planen die Stadtteile von morgen nachhaltig, klimafreundlich und ressourcenschonend. Das Energieversorgungskonzept für Oberbillwerder zeigt in beeindruckender Weise, dass eine vollständig erneuerbare Wärme- und Kälteversorgung bereits in naher Zukunft umsetzbar ist. Die bislang in Hamburg weitgehend ungenutzte Abwasserwärme stellt den überwiegenden Anteil der künftig genutzten Wärmeenergie in Oberbillwerder zur Verfügung. Damit setzen wir Maßstäbe für eine nachhaltige Energieversorgung, die sich in diesem Fall auch durch die geplanten Mehrfachnutzungen von Flächen auszeichnet. Diese zukunftsweisende Wärmeversorgung Oberbillwerders wird durch die innovativen Wissensträger und städtischen Gesellschaften ‚Kommunalpartner Hamburg GmbH‘ sowie ‚Hamburg Wasser‘ vollständig aus städtischer Hand umgesetzt. Nur durch die Realisierung wegweisender Energieversorgungslösungen im städtischen und privaten Bereich können wir die Energiewende schaffen und die Klimaschutzziele einhalten.“

Karen Pein, Geschäftsführerin IBA Hamburg: „Wir zeigen mit unseren anspruchsvollen Qualitätskriterien, dass die Entwicklung neuer Quartiere am Stadtrand überaus nachhaltig und zukunftsfähig sein kann. Die Menschen, die einmal in Oberbillwerder wohnen und arbeiten werden, können sich auf eine klimafreundliche, unabhängige und sichere Wärmeversorgung freuen.“

Joel Schrage, Geschäftsführer KpHG Kommunalpartner Hamburg GmbH: „Die spannende Herausforderung der Wärmeversorgung für Oberbillwerder liegt darin, bereits heute die zukünftigen Nachhaltigkeitsanforderungen zu erfüllen. Unser Anspruch war es, lokale Potenziale optimal zu nutzen und ihnen eine besondere Bedeutung zukommen zu lassen. Durch die frühzeitige Einbindung ins Projekt haben wir die Chance, die Wärmeversorgung von Oberbillwerder weiter aktiv mitzugestalten und zu optimieren.“

Das Konzept der KpHG zur Wärme- und Kälteversorgung des neuen Quartiers basiert auf Wärmepumpen, die sowohl die Umweltwärmequelle Luft sowie, in Zusammenarbeit mit unserem städtischen Partner Hamburg Wasser, die verfügbare Abwasserwärme zur Versorgung der Haushalte nutzen werden. Der Einsatz von Wärmepumpen ermöglicht darüber hinaus die Wärme-Kälte-Kopplung. Sie ist ein wichtiger Baustein der geplanten Kälteversorgung, durch die weitere ökologische Vorteile realisiert werden können. Auch die Errichtung von Photovoltaikanlagen auf geeigneten Dach- und Freiflächen ist geplant. Biomethan-Kessel sowie eine Power-to-Heat Anlage werden dem Versorgungskonzept zur Redundanz- und Spitzenlastabdeckung hinzugefügt.

Michael Prinz, Geschäftsführer der Hamburger Energiewerke: Dieses Projekt ist wegweisend in seiner Größenordnung und Ausgestaltung und wird sicherlich ein Vorbildprojekt für viele weitere Quartiere sein. Über die KpHG lassen sich Synergien mit städtischen Partnern künftig noch besser heben, um unser gemeinsames Ziel zu erreichen, den Klimaschutz fokussiert voranzutreiben.

Ingo Hannemann, Sprecher der Geschäftsführung HAMBURG WASSER: „Abwasser nutzen wir als eine wichtige Energie- und Rohstoffquelle. In ihm steckt erhebliches Potenzial, weil die enthaltene Wärme genutzt werden kann. Gerade im verdichteten städtischen Raum bildet Abwasserwärme darum eine wertvolle Ressource, die nun durch das regenerative Wärmeversorgungskonzept der KpHG erstmals in dieser Größenordnung gehoben wird. Wir beschäftigen uns bereits seit vielen Jahren mit den Technologien, um die energetischen Potenziale des Wassers zu nutzen. Dabei behalten wir die Ver- und Entsorgungssicherheit stets im Blick.“

Aufgrund der Vielzahl an geplanten Anlagen ist ein modulares und flexibles Aufwachsen der Wärmeversorgung über die lange Realisierungsdauer von Oberbillwerder in enger Kopplung mit dem Städtebau möglich. Auch das Thema der geringen Flächenverfügbarkeit, welches insbesondere in neu zu realisierenden Stadtentwicklungsprojekten immer wichtiger wird, wird durch die multicodierten (mehrfach genutzten) Flächen im Konzept der Wärmeversorgung berücksichtigt, z.B. auf den Dächern der Energiezentralen, wo neben den geplanten Anlagen für die Wärmeversorgung auch Grün- und Retentionsdächer möglich sind.

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