Gesamtfläche:
20 ha
Wohneinheiten:
ca. 1.100
Freiraum:
ca. 3 ha
Arbeiten BGF:
ca. 31.000 m²
Auf dem rund 20 Hektar großen Gebiet zwischen dem gründerzeitlichen Reiherstiegviertel, dem Ernst-August-Kanal und dem Spreehafen ist ein lebendiges Quartier geplant - das Spreehafenviertel. Es befindet sich im Norden Wilhelmsburgs und grenzt an das Südufer des Spreehafens, eines beliebten Naherholungsgebiets (Karte). Unterschiedliche Angebote im Geschoss- und Reihenhausbau sollen hier entstehen, ebenso wie neue Arbeitsplätze und Frei- und Grünflächen. Ein zentraler öffentlicher Platz am Wasser sowie die Anbindung an bestehende Nachbarschaften, insbesondere das Reiherstiegviertel und das Elbinselquartier, sind wesentliche Eigenschaften des neuen Quartiers. Prägen werden das Spreehafenviertel darüber hinaus die erhaltenen Grünräume am Ernst-August-Kanal. Hier entstehen neue Radwegeverbindungen sowie ein großer Kinderspielplatz.
Christian Hinz
Projektkoordinator
Das Projektgebiet Spreehafenviertel ist heute von großflächigen Baumbeständen, gewerblichen Nutzungen und einer Sportanlage geprägt, die im Zuge der Projektentwicklung verlagert und vergrößert wird.
Das neue Quartier setzt Schlussstein und Auftakt im Stadtgefüge Wilhelmsburgs. Im Norden wird eine bedeutende Verbindung an die Wasserkante des Spreehafens geschaffen. Im Süden knüpft das Spreehafenviertel an das Reiherstiegviertel und im Südosten an das Elbinselquartier an. Mit dem Grünzug entlang des Ernst-August-Kanals wird die Wilhelmsburger Dove Elbe Landschaftsachse fortgeführt und zu einem erlebbaren Grünraum entwickelt. Zwei neue Brückenverbindungen über den Ernst-August-Kanal sind vorgesehen, sodass das Rad- und Fußwegenetz ausgebaut und verbessert wird.
Die städtebauliche Struktur lehnt sich an die Bebauung des Reiherstiegviertels an, mit Blockrandstrukturen, Hinterhofbebauungen und großzügigen Innenhöfen, die zu Orten der Nachbarschaft und Begegnung werden. Im Spreehafenviertel wird es eine Vielfalt an Angeboten geben: Wohn- und Geschäftshäuser im Blockrand, Mehrfamilienhäuser und Häuser für Baugemeinschaften sowie gereihte Stadthäuser und ein freistehendes Gebäude am Quartiersplatz. Das Ziel ist die Umsetzung des Hamburger Drittelmixes und die Schaffung von Wohnraum für nahezu alle in der Stadt lebenden Menschen. Von klassischen Mehrzimmerwohnungen für Familien bis hin zu Angeboten für Seniorinnen und Senioren, Studierende, Personen mit geringem Einkommen, Menschen mit Behinderungen und weitere Zielgruppen. Auch auf zukünftige Lebenswelten will die IBA Hamburg reagieren, mit flexiblen Grundrissen oder der Kombination von Wohnen und Arbeiten. Hinzu kommt ein großer Anteil von Grundstücksangeboten für Baugemeinschaften.
Im Spreehafenviertel ist der vorhandene Baumbestand von besonderer Bedeutung. Während des städtebaulich-freiraumplanerischen Workshopverfahrens wurde hier gemeinsam mit den Planerinnen und Planern sowie Bürgerinnen und Bürgern nach Lösungen gesucht, um möglichst viele der bedeutenden Bestandsbäume zu erhalten. Die öffentlichen Grünflächen sollen anhand eines naturbelassenen Freiraumkonzeptes entwickelt werden, das eine ökologische Gestaltung unter Vermeidung von großflächigen Eingriffen berücksichtigt. Die Wegeführung wurde dem Baumerhalt angepasst. Naturnahe Erholungsflächen und stellenweise Steganlagen, Sitzstufen oder Treppen am Kanalufer laden zum Verweilen ein. Drei Kitas, ein großer Spielplatz sowie mehrere kleinere Spielflächen stehen Kindern und Familien zur Verfügung.
Eine Sportanlage mit insgesamt drei Fußballfeldern sowie fünf Tennisplätzen und dazugehörigen Vereinsheimen steht Vereinen und der Stadtteilschule zur Verfügung.
Das Spreehafenviertel ist an den ÖPNV über Busverbindungen sowie die S-Bahn Station Veddel angeschlossen. Im Koalitionsvertrag von 2020 bekennt sich der neue Senat zur Umsetzung der Baumaßnahmen und der Weiterentwicklung der U4 in Richtung Grasbrook und Veddel. Im Zusammenhang mit der Entwicklung des Kleinen Grasbrooks soll die U4 bis dorthin geplant werden. Darüber hinaus sollen auch die Grundlagen für eine Entwicklung über den Grasbrook hinaus geschaffen werden. Trassenverläufe sollen untersucht und, wenn möglich, Flächen freigehalten werden. Dies gilt laut Koalitionsvertrag insbesondere für das nördliche Wilhelmsburg.
In einem flexiblen und transparenten Verfahren wurde schrittweise nach idealen Lösungen für das neue Quartier sowie Anknüpfungen an die bestehenden Nachbarschaften gesucht. In enger Kooperation arbeiteten Planungsbüros, Bürgerinnen und Bürger sowie Fachleute zusammen an einem Konzept für das Projektgebiet. Das Ziel war die Entwicklung eines urbanen, an den Bedürfnissen der künftig dort lebenden Menschen orientiertes Quartier mit einer vielfältigen Mischung von Wohnen, Gewerbe und Freizeit. Während des gesamten Planungsprozesses wurden diverse Workshops, Aktionen im Stadtteil, Befragungen sowie Online- und aufsuchende Beteiligung durchgeführt.
Von Anfang Juni 2017 bis Mitte Dezember 2017 führte die IBA Hamburg GmbH in Abstimmung mit der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen und dem Bezirksamt Hamburg-Mitte das städtebaulich-freiraumplanerische Workshopverfahren „Neue urbane Nachbarschaften“ zum Spreehafenviertel durch. Die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger, mit der bereits vor Erstellung des Aufgabenpapiers begonnen worden war, wurde dem Projekt „Perspektiven! Miteinander planen für die Elbinseln“ der Stiftung Bürgerhaus Wilhelmsburg und seinen Kooperationspartnern, dem Beirat für Stadtteilentwicklung Wilhelmsburg und dem vhw Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung e. V., übertragen.
An dem Workshopverfahren nahmen die folgenden drei Planungsteams teil:
Am 19. Dezember 2017 entschied sich die Jury einstimmig für den Entwurf von BIWERMAU Architekten mit WES LandschaftsArchitektur. Bei einer öffentlichen Abschlusspräsentation favorisierten die teilnehmenden Bürgerinnen und Bürger einen anderen Entwurf. Daher wurde im Februar 2018 ein zusätzlicher öffentlicher Workshop zur Vorstellung des Siegerentwurfs und der Diskussion von Überarbeitungsmöglichkeiten durchgeführt.
In der interaktiven Quartierskarte können Sie sehen, wie sich das Spreehafenviertel entwickelt. Mit Klick auf die Marker sehen Sie, was geplant ist oder bereits existiert. Die Karten werden laufend aktualisiert. In Zukunft finden interessierte Investoren und Baugemeinschaften hier Grundstücksausschreibungen. Schauen Sie sich um und verfolgen Sie, wie das Quartier wächst.(Änderungen vorbehalten, Stand April 2021)
Die IBA Hamburg informiert jährlich in einem öffentlichen Projektdialog über den aktuellen Planungsstand und beantwortet die Fragen von Bürgerinnen und Bürgern.
Derzeit wird für das Spreehafenviertel unter der Federführung des Bezirksamts Hamburg-Mitte Baurecht geschaffen. Nach Beschluss des B-Plans werden interessierte Investoren, Wohnungsbaugesellschaften und Baugemeinschaften auf dieser Seite Grundstücksangebote finden. Grundstücke für Einfamilienhäuser sind nicht vorgesehen. Für die Vermietung und den Verkauf von Wohnungen ist die IBA Hamburg nicht zuständig.
Zum Projektverlauf
Die drei Projektgebiete Spreehafenviertel, Elbinselquartier und Wilhelmsburger Rathausviertel erstrecken sich vom Norden der Insel hin bis zum Inselpark. Das Wohnungsbaupotenzial liegt hier bei rund 4.900 neuen Wohneinheiten. Besonderheit ist die grüne Achse, die durch die Entwicklungen entsteht.
Mit Georgswerder im Osten der Insel kommen weitere rund 190 Wohneinheiten sowie Gewerbe hinzu.
Weitere rund 800 Wohneinheiten können in den Gebieten Georg-Wilhelm-Höfe und Inselparkquartier entstehen. Hier laufen derzeit die planerischen/bebauungsplanrechtlichen Verfahren bzw. sind in Vorbereitung.