Harburg-Freudenberger Areal: Ehemaliges Industriegebiet mit Potenzial
Gesamtfläche:
5,7 ha
Die IBA Hamburg wurde im Jahr 2025 mit einer Machbarkeitsstudie zur Entwicklung des ehemaligen Harburg-Freudenberger Areals im Harburger Binnenhafen beauftragt. Das Areal bietet großes Potenzial für die Stadtentwicklung, insbesondere als verbindendes Element zwischen der Harburger Innenstadt, dem Binnenhafen und dem Bahnhof Hamburg-Harburg. Der strukturelle Wandel in Industrie und Gewerbe hat zur Aufgabe der bisherigen Nutzungen auf dem Gelände geführt und eröffnet damit neue Entwicklungsmöglichkeiten. Aufgrund der komplexen Rahmenbedingungen bedarf es einer umfassenden Untersuchung, um eine tragfähige städtebauliche und funktionale Transformation zu ermöglichen. Ziel ist es, die vorhandenen Strukturen zu erhalten und gleichzeitig Flächen für neue gewerbliche, soziale und kulturelle Nutzungen zu schaffen.
Die Bestandshallen auf dem südwestlichen Grundstücksteil mit ihren prägnanten historischen Gebäuden, die Hofflächen sowie zwei Brücken stehen unter Denkmalschutz bzw. Ensembleschutz.
Lage und Historie
Das rund 5,7 Hektar große Grundstück liegt im östlichen Bereich des Harburger Binnenhafens und grenzt an die hochfrequentierte Buxtehuder Straße (Bundesstraße 73) sowie die Bahnstrecke Cuxhaven–Hamburg-Harburg (Niederelbebahn) an. Im Osten verläuft die Hannoversche Straße sowie die Güterstrecke Maschen–Hamburg Süd und die S-, Regional- und Fernbahnlinien. Der Bahnhof Hamburg-Harburg liegt rund 200 Meter südlich in fußläufiger Entfernung.
Das Gelände blickt auf eine lange industrielle Tradition zurück. Bereits im 19. Jahrhundert war hier die Firma Koebers Eisen- und Bronzewerke ansässig, die Maschinen für die Speiseölraffination und die Kautschukwarenindustrie herstellte. Später wurden die Harburger Eisen- und Bronzewerke AG (HEB) gegründet, die bis zum Zweiten Weltkrieg u. a. Maschinen für die Öl- und Fettindustrie, Kälteanlagen sowie Einrichtungen für die Gummi- und Kautschukverarbeitung produzierten. In den folgenden Jahrzehnten wurden auf dem Gelände weiterhin Maschinen für die Reifenproduktion sowie für die Speiseölherstellung gefertigt. Auch die Eisen- und Bronzegießerei war weiter in Betrieb. Als Unternehmensinhaberin wurde die Firma Krupp ab 1984 geführt. Die Possehl-Gruppe übernahm das Unternehmen im Jahr 2005 und benannte es in Harburg-Freudenberger Maschinenbau GmbH um. Im Jahr 2020 zog das Unternehmen schließlich in ein neues Gebäude um, sodass das Areal für eine Neuentwicklung frei wurde. Die Freie und Hansestadt Hamburg (FHH) hat Ende 2022 das Vorkaufsrecht über das ehemalige Firmengelände ausgeübt, um dieses Schlüsselgrundstück mit hoher städtebaulicher Bedeutung zu sichern. Auf dem Areal befinden sich mehrere Bestandsgebäude, darunter Bürogebäude, Hallen, Lager und Werkstätten. Teilweise sind die Gewerbe-, Lager- und Büroflächen vermietet, teilweise stehen die Gebäude und das Außengelände jedoch auch leer.
Machbarkeitsstudie
Die Machbarkeitsstudie der IBA Hamburg verfolgt das Ziel, Entwicklungsperspektiven für das ehemalige Harburg-Freudenberger Areal zu erarbeiten und eine erste Einschätzung zur Wirtschaftlichkeit zu geben. Ausgangspunkt sind dabei die Ergebnisse der derzeit durchgeführten vorbereitenden Untersuchungen im Bereich des östlichen Binnenhafens und in den nördlichen Bereichen der Innenstadt (Schippsee-Quartier) in Hamburg-Harburg.
Die Machbarkeitsstudie gliedert sich in drei Phasen:
- Bestandsaufnahme: Untersuchung der vorhandenen Gebäude, Altlasten, Baugrundverhältnisse, Kampfmittelverdachtsflächen, Baumbestand, Kanal- und Uferbereiche sowie Immissionsbelastungen etc.
- Entwicklungsszenarien: Auf Basis der Bestandsanalyse werden verschiedene Entwicklungsoptionen erarbeitet, die sowohl den denkmalgeschützten Gebäudebestand als auch potenzielle Neubauflächen sowie die Neugestaltung öffentlicher Räume einbeziehen. Die Nutzungsschwerpunkte können auf gewerblichen, sozialen, kulturellen sowie Freizeit- und Sportangeboten liegen.
- Zusammenfassung: Die Ergebnisse der Untersuchung werden in einem Abschlussbericht dokumentiert.
Mit der Machbarkeitsstudie schafft die IBA Hamburg eine fundierte Entscheidungsgrundlage für die zukünftige Nutzung des ehemaligen Harburg-Freudenberger Areals. Das Ziel ist es, ein nachhaltiges und zukunftsweisendes Nutzungskonzept zu entwickeln, das den Standort langfristig stärkt und zur positiven Entwicklung des Harburger Binnenhafens beiträgt.
