Sielbau, Asphaltierung und Freiflächengestaltung – das alles und noch mehr verantwortet EGGERS Umwelttechnik in den Neugrabener Quartieren. Bauleiter Sören Boljahn blickt auf gemeinsame Projekte mit der IBA Hamburg zurück.
Seit 2006 arbeitet Sören Boljahn bei EGGERS Umwelttechnik in der Niederlassung Wittenberge. Vorher war er dreizehn Jahre als Bauleiter im Tief-, Kanal- und Straßenbau in Mecklenburg-Vorpommern und Berlin tätig. Der gebürtige Stralsunder, der dort mit seiner Familie auch wohnt, ist viel unterwegs, denn zwei seiner Baustellen liegen in Neugraben-Fischbek.
Was ist die Aufgabe von EGGERS Umwelttechnik in den IBA-Quartieren Vogelkamp Neugraben und Fischbeker Heidbrook?
In den Quartieren Vogelkamp Neugraben und Fischbeker Heidbrook führen wir seit zehn Jahren mit unserem Wittenberger Team im Auftrag der IBA Hamburg GmbH und der Rege GmbH Erschließungsarbeiten auf einer Fläche von ca. 125 Hektar durch.
Unser Leistungsumfang beinhaltete in den ersten Baustufen den kompletten Sielbau, die Baufeldmodellierungen und die Errichtung von asphaltierten Baustraßen. Im Zuge des Baus von Wohneinheiten setzten wir auch die Konzepte der Freianlagengestaltung um. Hier entstanden u. a. ein modernes Multifunktionssportfeld, Kinderspielplätze, Fitnessbereiche, Chill-Zonen und ein ansprechender Wegebau mit umfangreichem Begleitgrün.
Nach Beendigung der Hochbauaktivitäten realisieren wir Straßenzug für Straßenzug hauptsächlich den Bau der öffentlichen Infrastruktur einschließlich u. a. Bushaltestellen, Kreuzungsumbauten, Ampelanlagen an der B 73, Parkplätze und Grabenentwässerungssysteme.
Wie funktioniert Ihre tägliche Zusammenarbeit mit der IBA Hamburg?
Aus meiner Sicht haben die IBA Hamburg, die Rege, die Bauüberwachung und EGGERS Umwelttechnik von Anfang an ein tolles Team gebildet. Die unterschiedlichen täglichen Herausforderungen machen Baustellen solcher Größenordnung für jeden der Beteiligten zu einem Erlebnis.
Bei unseren wöchentlichen Baubesprechungen stand die Bürotür allen offen. Jedes Problem wurde sofort angesprochen. Gemeinsam entwickelten wir einen effizienten Lösungsansatz und setzten diesen um. Außerplanmäßige Begehungen, Treffen mit Anwohnerinnen und Anwohnern oder auch mal ein kleines Grillfest schaffen eine tolle Abwechslung im sonst so stressigen Quartiersalltag.
Welche besondere Herausforderung haben und hatten diese Gebiete für Ihre Arbeiten?
Die größte Herausforderung für uns war es, die Arbeiten so zu takten, dass Anwohner:innen, Handwerker:innen, Anlieferer, Rettungskräfte und viele andere, die im Wohngebiet arbeiten, so wenig wie möglich in ihrem Handlungsraum eingeschränkt werden. Bis auf wenige, arbeitsbedingte Ausnahmen ist uns das sehr gut gelungen.
Die kräftezehrenden Tag- und Nachteinsätze beim Bau der Flüchtlingseinrichtung 2015 im Vogelkamp Neugraben war mit Sicherheit auch eine Aufgabe, die uns viel abverlangt hat. Hier haben unsere Kolleg:innen wirklich sehr gute und schnelle Arbeit geleistet, damit die kurzfristigen Termine für den Einzug eingehalten werden konnten.
Wie wirken sich steigende Baupreise, stockende Lieferketten und Fachkräftemangel auf Ihre Arbeit aus?
Wir haben mit der IBA Hamburg und unseren Lieferanten eine offene Kommunikation. Solche besonderen Umstände erfordern auch auf beiden Seiten neue Wege. In der Regel haben alle Beteiligten nach Lösungsmöglichkeiten gesucht, um die Arbeiten erfolgreich abzuschließen.
Glücklicherweise haben wir hier mit Baustoffen zu tun, welche nicht zwingend in den Lieferkettenstau geraten sind. Düngemittel und Zuschlagsstoffe, welche beispielsweise für Baumsubstrate verwendet werden, waren kurzzeitig knapp, was aber nicht nur dem Ukrainekrieg, sondern auch dem Niedrigwasserstand des Rheins geschuldet war.
Aufgrund einer langfristig ausgelegten Personalplanung haben wir keine Probleme, unsere Baustellen zu bedienen und die Leistungen für unsere Auftraggeber in gewohnter Qualität und Zeit umzusetzen.
Welche Aufgaben übernimmt EGGERS Umwelttechnik sonst noch in der Quartiersentwicklung?
Neben unseren Hauptvertragsleistungen bleibt es natürlich in einer Zeitspanne von zehn Jahren nicht aus, dass wir die Anwohnerinnen und Anwohner kennenlernen. Wir, und damit sind insbesondere unsere Poliere gemeint, kennen die Sorgen und Nöte der Anwohner:innen und sind zur Stelle, wenn wir helfen können. Das ist für ein gutes Miteinander, insbesondere bei solch lang angelegten Projekten, unerlässlich. Es macht viel Spaß, gemeinsam mit den Quartier-Bewohner:innen die Herausforderungen eines solchen Projektes zu meistern.
Mein persönliches Fazit: Zum Bauende 2023 kann ich sagen, das waren für mich als Bauleiter zehn tolle Jahre in den Quartieren!