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Mit neuen Quartieren nachhaltig zusammenwachsen

Mit neuen Quartieren nachhaltig zusammenwachsen
Nach Schließung der Wilhelmsburger Reichsstraße

  • Mitteilung
  • 29. Okt 2019
Lufbild einer Visualisierung des Elbinselquartiers

Am 4. Oktober 2019 wurde die Wilhelmsburger Reichstraße für immer stillgelegt. Der Verkehr verläuft jetzt über die neue Bundesstraße B75 parallel zur Bahntrasse im Osten des Stadtteils. Damit geht nicht nur ein Wunsch der Bürgerinnen und Bürger in Erfüllung, vielmehr ergeben sich enorme Potenziale für die Stadtentwicklung auf Europas größter bewohnter Flussinsel. Durch die Verlegung und den anschließenden Rückbau der Alttrasse können die verschiedenen Viertel ebenso wie die Grünräume Wilhelmsburgs endlich zusammenwachsen.

Hamburg, 25. Oktober 2019. Nach der erfolgreichen Inbetriebnahme der neuen B75 wird die IBA Hamburg für die anstehenden Quartiersentwicklungen auf der Elbinsel den knapp vier Kilometer langen Damm der alten Wilhelmsburger Reichsstraße zurückbauen. Dadurch entstehen die dringend benötigten Flächen für moderne Quartiere mit bezahlbaren Wohnungen für alle Bevölkerungsgruppen sowie zusätzlichen Bildungs-, Sport- und Freizeitangeboten. Im Zentrum der Elbinsel entwickelt die IBA Hamburg einen urbanen, lebendigen Stadtkern, der vom Spreehafen im Norden bis zum Wilhelmsburger Inselpark führt. Neue Fuß- und Radwege entlang der Kanäle sowie zusätzliche Stege oder Aufenthaltsbereiche entlang der Wettern schaffen eine verbesserte Zugänglichkeit zu den besonderen Wasserlagen der Elbinsel.

Insgesamt werden in den vier neuen Quartieren in den nächsten Jahren rund 5.400 Wohnungen im Hamburger Drittelmix (gefördert, freifinanziert, Eigentum) entstehen. In unterschiedlich großen Baufeldern sollen vielfältige Strukturen von modernen Mehrfamilienhäusern bis hin zu Town Houses oder Vorhaben für Baugemeinschaften realisiert werden. Damit schafft die IBA Hamburg ein großes Maß an Diversität in der architektonischen Umsetzung und Wohnungsangebote für alle Zielgruppen, Einkommensschichten und Altersgruppen.

Die Bauarbeiten starten im nächsten Jahr mit dem Teil-Rückbau der alten Reichsstraße im südlichen Abschnitt. Dadurch wird zunächst die Trennung des Wilhelmsburger Inselparks aufgehoben. Nach der Aufstellung des Bebauungsplans durch den Bezirk Hamburg-Mitte können die ersten Gebäude in den drei großen neuen Quartieren voraussichtlich ab 2022 gebaut werden. Nach aktuellem Stand ist eine Entwicklungszeit von mindestens zehn Jahren erforderlich.

Dr. Dorothee Stapelfeldt, Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen: „Mit der Verlegung der Wilhelmsburger Reichstraße an die Bahntrasse ist nun Realität geworden, was schon vor knapp 20 Jahren in einer Zukunftswerkstatt vorgedacht und als wünschenswerte und gute Weiterentwicklung Wilhelmsburgs angesehen wurde. Im Bereich der alten Trasse und unmittelbar angrenzend werden in naher Zukunft urbane gemischt genutzte Quartiere entstehen. Die vorhandenen grünen Areale und die Wasserlagen werden ausgebaut und schaffen eine hohe Lebensqualität. Nachbarschaften werden miteinander verbunden und innenstadtnah entsteht bezahlbarer Wohnraum. Darüber hinaus kommt allen Menschen in Wilhelmsburg die neue soziale Infrastruktur insbesondere im Bildungs- und Sportbereich sowie die Zusammenführung der beiden Teile das Inselparks zugute.“

Karen Pein, Geschäftsführerin der IBA Hamburg: „Jetzt wächst zusammen, was zusammen gehört. Viele Wilhelmsburger Bürgerinnen und Bürger wünschen sich langfristig bezahlbaren Wohnraum auf der Elbinsel und gleichzeitig, dass der grüne Charakter erhalten bleibt. Mit dem neuen Stadtkern vom Inselpark bis hoch an den Spreehafen schaffen wir einen optimalen Kompromiss: zeitgemäße, bezahlbare Wohnungen sowie weitere soziale Einrichtungen, Sport- und Bildungsangebote und gleichzeitig eine umfangreiche Aufwertung der phantastischen Wasserlagen an den idyllischen Kanälen und Wettern.“

Das Spreehafenviertel im Norden grenzt unmittelbar an das Südufer des Spreehafens an. Hier werden auf rund 20 Hektar Fläche ca. 1.100 Wohnungen und 30.000 m² Bruttogrundfläche Gewerbe sowie Grün- und Freiflächen realisiert. Ein zentraler öffentlicher Platz am Wasser sowie die Anbindung an die bestehenden Nachbarschaften, insbesondere an das angrenzende Reiherstiegviertel, sind wesentliche Merkmale des Quartiers. Wichtiger Aspekt der Planungen sind zudem die erhaltenen Grünräume an der Landschaftsachse entlang des Ernst-August-Kanals. Hier entstehen auch neue Radwegeverbindungen sowie ein großer naturnaher Kinderspielplatz.

Im 47 Hektar großen Elbinselquartier entsteht innerhalb der bestehenden, urbanen Strukturen ein gemischtes Quartier für Wohnen und Arbeiten sowie ein großer Schul- und Bildungscampus. Ziel ist es, ein Quartier zu schaffen, in dem sich neue Bewohnerinnen und Bewohner, Alteingesessene, Anwohner, lokale Gewerbetreibende, Beschäftigte, Kleingärtner und Freizeitbegeisterte gleichermaßen wohlfühlen. Im Elbinselquartier entstehen unterschiedlichste Gebäudetypologien mit insgesamt rund 2.100 Wohneinheiten. Das Freiraumkonzept beinhaltet die Fortsetzung der zentralen Landschaftsachse, die insbesondere das Wilhelmsburger Rathausviertel und das Elbinselquartier prägen wird. Den Quartiersmittelpunkt bilden Nahversorgungsangebote sowie Schul- und Freizeitflächen an dem zentralen 4,5 Hektar großen Quartierspark am Aßmannkanal.

Das Wilhelmsburger Rathausviertel bildet den südlichen Abschluss des neuen Stadtkerns und bietet eine lebendige Nachbarschaft von Wohnen, Arbeiten und Sportangeboten. Prägend wird die insgesamt ca. drei Kilometer lange Landschaftsachse, die vom Inselpark entlang der Rathauswettern bis zum Ernst-August-Kanal führen wird und Raum fürs Radfahren, Flanieren und Verweilen bietet. Der Rathauspark, welcher durch den derzeitigen Verlauf der Wilhelmsburger Reichsstraße noch in zwei Teile getrennt ist, wird durch die Erweiterung der in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Radwegeverbindung und der Vollendung der Wegeachsen des Inselparks als wichtiges Bindeglied in das Gesamtkonzept eingebunden. Vorgesehen sind ca. 1.600 Wohneinheiten auf rund 32 Hektar Fläche. Die geplanten Kindertagesstätten, Studierendenwohnungen, Gewerbeeinheiten und die umgestalteten Sportflächen sorgen für eine vielfältige Mischung des Wohnquartiers.

Im nördlichen Teil des Elbinselquartiers, am zukünftigen Quartierspark mit Zugang zum Aßmannkanal, entsteht ein Schul- und Bildungscampus mit Turnhalle und zusätzlichen Angeboten für den Gemeinbedarf. Auf gleicher Höhe am Jaffe-Davids-Kanal ist eine repräsentative Baufläche für eine oder mehrere Baugemeinschaften vorgesehen. Mehrere neue Brücken für Fußgänger und Radfahrer sorgen für eine enge Verzahnung mit den benachbarten Quartieren.

Über den gesamten Planungs- und Entwicklungsprozess nimmt die IBA Hamburg besondere Rücksicht auf die bestehenden Strukturen der Elbinsel. Das internationale, kreative und lebendige Flair mit vielen lokalen Gastronomie- und Gewerbebetrieben, Kleingarten- und Sportvereinen soll erhalten und gestärkt werden. Entsprechend konnten sich die Bürgerinnen und Bürger ebenso wie Vereine und Betriebe schon früh an den Planungen beteiligen und eigene Anregungen mit auf den Weg geben.

Zugleich entsteht im äußersten Südwesten des Parks auf rund 13 Hektar das avisierte Inselparkquartier. Das Dreieck zwischen Georg-Wilhelm-Straße und Kornweide bietet Potenzial für rund 650 Wohneinheiten und zusätzliche Gewerbeflächen.

Die jeweiligen städtebaulich-freiraumplanerischen Wettbewerbe für die drei großen Quartiere sind abgeschlossen. In allen Verfahren spielte eine frühe und transparente öffentliche Beteiligung eine zentrale Rolle: so wurden verschiedene Formate der Bürgerbeteiligung eingesetzt (Gläserne Werkstatt, Online-Beteiligung, Bürgervotum), so dass Ideen und Anregungen der lokalen Bevölkerung gleich zu Beginn in die jeweiligen Planungsprozesse eingeflossen sind. Weitere Informationen zu den einzelnen Quartieren finden Sie auch unter www.iba-hamburg.de


Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an:

IBA Hamburg GmbH
Arne von Maydell, Pressesprecher
Tel.: (040) 226 227 312

Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen
Barbara Ketelhut, Pressesprecherin
Telefon: (040) 428 40 – 2051

Arne von Maydell

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