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Großes Interesse an Baugemeinschaften in Wilhelmsburg

Großes Interesse an Baugemeinschaften in Wilhelmsburg
Neuer Architektenpool vorgestellt

  • Mitteilung
  • 07. Jul 2022
Menschen stehen um ein Modell von Wilhelmsburg

Die erste Phase des Interessenbekundungsverfahrens für Baugemeinschaften in Wilhelmsburg ist erfolgreich abgeschlossen worden. Die IBA Hamburg erteilte die Zuschläge für 7 Baufelder an insgesamt 30 Baugemeinschaften im Wilhelmsburger Rathausviertel und im Elbinselquartier. Die eingereichten Vorschläge bestechen durch kreative Ideen des Zusammenlebens für Baugemeinschaften mit sozialen, ökologischen oder kulturellen Schwerpunkten. Zur Umsetzung der Projekte wurde ein Architektenpool gebildet, der zu einer großen gestalterischen Vielfalt in den Quartieren beitragen soll.

Die Nachfrage übertraf das Angebot und alle Erwartungen seitens der IBA Hamburg und der Agentur für Baugemeinschaften deutlich. Die erste Phase des Interessenbekundungsverfahrens, die vom 1. November 2021 bis zum 31. Januar 2022 lief, regelt die Vergabe von rund 600 Wohnungen für 30 Baugemeinschaften im Elbinselquartier Nord und Wilhelmsburger Rathausviertel. Auf ca. 63.000 m² Wohnfläche entstehen dort in den kommenden Jahren Geschosswohnungsbauten (II bis VII Geschosse), Stadthäuser, Gewerbe und eine KiTa sowie weitere soziale Angebote. Damit werden in den kommenden Jahren ca. 33.000 m² Grundstücksfläche im Erbbaurecht entwickelt. Die Baugemeinschaften setzen sich im wohnungspolitischen Mix aus Eigentumswohnungen sowie meist genossenschaftlich organisierten Mietwohnungen mit öffentlich geförderten sowie frei finanzierten Wohnungen zusammen.

Die erfolgreichen Bewerbungen bringen neben kreativen Wohnformen auch vielfältige Ideen in die Quartiere, die dadurch einen nachbarschaftlichen sowie individuellen Charakter entwickeln werden. Die Projekte reichen von Fahrrad-Selbsthilfewerkstätten, Räumen für Konzerte und Theater, Musikateliers, barrierefreien Begegnungsräumen, Gemeinschaftsbüros, einer Stadtteilsauna bis hin zu diversen Vereinsgründungen und einem Quartierskiosk.

Dr. Dorothee Stapelfeldt, Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen: „Die hohe Beteiligung am Interessenbekundungsverfahren für Baugemeinschaften in Wilhelmsburg hat uns positiv überrascht und freut mich sehr. Dass alle ausgeschriebenen Baufelder von engagierten Baugemeinschaften mit durchdachten sozialen, ökologischen und kreativen Konzepten belegt werden konnten, bestätigt unseren Ansatz, bis zu 20 % der städtischen Flächen an gemeinschaftliche Baugruppen zu vergeben. In den neuen Stadtentwicklungsgebieten schaffen wir in den kommenden Jahren ein Potenzial von fast 4.000 Wohneinheiten für Baugemeinschaften. Der Auftakt der IBA in Wilhelmsburg nach dem neuen Vergabeverfahren ist sehr gelungen.“

Karen Pein, Geschäftsführerin IBA Hamburg: „Wir spüren die Begeisterung der Menschen für das Bauen in der Gemeinschaft und die damit verbundene Energie, sich das eigene Zuhause in Wilhelmsburg zu schaffen. Mit individueller Kreativität und guter baulicher Begleitung werden die neuen Quartiere zu lebendigen Nachbarschaften auf der Elbinsel. Es ist umso erfreulicher, dass sich auch viele Wilhelmsburger:innen erfolgreich beworben haben.“

Der Architektenpool

Die künftigen Baugemeinschaftsprojekte sollen sich in das Gesamtbild des Quartiers einfügen und bestimmten gestalterischen Leitlinien folgen. Für die Architekt:innen gilt es daher, diese Leitlinien in spannende Entwürfe zu übersetzen, wie auch den besonderen Anforderungen von Baugemeinschaftsprojekten gerecht zu werden. Im Rahmen eines zweistufigen Verfahrens wurden insgesamt 28 Architekturbüros für den Architektenpool ausgewählt. Baugemeinschaften können sich aus diesem für eine:n Partner:in für die Gestaltung ihres Projektes entscheiden. Alternativ kann ein Wettbewerb gemäß der Richtlinie für Planungswettbewerbe (RPW) durchgeführt werden.

Ziel des Architektenpools ist, dass die gestalterischen Vorgaben für die Quartiere durch die verschiedenen Büros in unterschiedliche Entwürfe übersetzt werden und somit zu einer gestalterischen Vielfalt beitragen. Um diese zu gewährleisten, ist die Auswahl des gleichen Architekturbüros durch benachbarte Baugemeinschaften ausgeschlossen. Jedes Büro kann insgesamt nur dreimal ausgewählt werden.

Auf Grundlage der eingereichten Konzeptideen hat ein Auswahlgremium, bestehend aus Vertreter:innen der IBA Hamburg, der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen und externen Expert:innen, wie der Architektenkammer oder freien Architekt:innen, die finalen Büros für den Architektenpool ausgewählt. Zu den Kriterien gehörten unter anderem Erfahrung in partizipativen Prozessen sowie ein Bewusstsein bei den Baukosten.

Alle Informationen zum Architektenpool finden Sie ab dem 6. Juli abends hier.

Wie geht es weiter?

Die IBA Hamburg beabsichtigt, in den nächsten Jahren in den Projektgebieten Wilhelmsburger Rathausviertel, Spreehafenviertel und Elbinselquartier ca. 20 Prozent der Grundstücke im Rahmen von Interessenbekundungsverfahren an Baugemeinschaften zu vergeben. In der ersten Phase 2021/2022 standen Baufelder im Wilhelmsburger Rathausviertel sowie im Elbinselquartier Nord zur Auswahl. Ein Baubeginn ist dort für 2025/2026 vorgesehen. Die Vergabe weiterer Baufelder folgt sukzessive in den nächsten Jahren.

Quartiersentwicklung in Wilhelmsburg

In Wilhelmsburg entstehen in den nächsten Jahren neue, lebendige Nachbarschaften, mit ca. 4.800 Wohnungen, verteilt über das Wilhelmsburger Rathausviertel, das Elbinselquartier und das Spreehafenviertel. Weitere Gebiete - darunter auch die Fischbeker Reethen und Oberbillwerder- sind in Planung und in der Entstehung begriffen. Auch diese Quartiere werden von einer vielseitigen Bebauungsstruktur aus unterschiedlichen Gebäudetypologien und vielfältigen Wohnqualitäten geprägt sein. Die IBA Hamburg behält sich vor, den Architektenpool auch für diese Quartiere zu verwenden.

Arne von Maydell

Pressesprecher

  • +49 40 22 62 27 - 312