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Prof. Dr. Christian Müller
JA, ICH WIL.

Prof. Dr. Christian Müller arbeitet als Chefarzt der Chirurgie und gleichzeitig als Ärztlicher Direktor am Wilhelmburger Krankenhaus Groß-Sand, an dem jährlich rund 2.500 Operationen stattfinden. Bekanntheit erlangte Groß-Sand besonders für seine Geriatrie- und Frührehabilitationseinrichtungen.* Es ist ein kleines, freigemeinnütziges Krankenhaus am Rand des Reiherstiegviertels und ein wichtiger Arbeitgeber im Stadtteil.

Prof. Dr. Christian Müller im Interview

IBA Hamburg: Professor Müller, Sie haben eine beeindruckende Karriere hinter sich. Können Sie uns zuerst ein wenig über Ihre Anfänge erzählen?

Prof. Dr. Müller: Ich bin im Iran geboren, damals in Persien zur Zeit des Schahs, weil meine Eltern beruflich in Teheran waren. Dort haben meine beiden Brüder und ich unsere ersten Jahre verbracht. Zur Medizin bin ich über einen Sommerurlaub eher per Zufall gekommen, wo ich am Strand in Frankreich einen Medizinstudenten kennenlernte, der mich für den Studiengang begeistern konnte. Zu der Zeit war ich noch auf der Suche nach meiner beruflichen Richtung.

IBA Hamburg: Und wie sind Sie letztendlich nach Wilhelmsburg gekommen?

Prof. Dr. Müller: Von 2003 an war ich über 20 Jahre am Marienkrankenhaus in Hamburg Hohenfelde tätig und habe seit 2021 kommissarisch das Wilhelmsburger Krankenhaus Groß-Sand mitbetreut, bevor ich mich entschieden habe, ganz hierher zu wechseln. Seit 2023 leite ich hier die chirurgische Abteilung hauptamtlich.

IBA Hamburg: Was hat Sie speziell am Stadtteil Wilhelmsburg gereizt?

Prof. Dr. Müller: Wilhelmsburg lernte ich durch die Gartenausstellung im Inselpark kennen und fand die Gegend sehr interessant. Seit vier Jahren arbeite ich nun hier und das gerne. Die Vielfalt und die internationale Atmosphäre sind einzigartig. Man erlebt eine lebendige Gemeinschaft aus Menschen vieler Nationen, die friedlich zusammenleben und arbeiten. Lebensfreude und Toleranz sind in Wilhelmsburg spürbar. Es gibt eine harmonische Koexistenz verschiedener Religionsgemeinschaften und eine offene, freundliche Atmosphäre, die man nicht überall findet. Das ist für mich gelebte Realität und ein echtes Highlight.

IBA Hamburg: Welche Erwartungen haben Sie an die zukünftige Entwicklung von Wilhelmsburg?

Prof. Dr. Müller: Mir ist wichtig, dass die neuen Quartiere so gestaltet werden, dass die entspannte Lebensstruktur von Wilhelmsburg erhalten bleibt. Es sollte genügend Raum für Begegnungen und Aktivitäten im Freien geben, was hier besonders wichtig ist.

IBA Hamburg: Was sind Ihre Wünsche für die Zukunft von Wilhelmsburg?

Prof. Dr. Müller: Ich hoffe, dass die Bevölkerungsstruktur stabil bleibt und weiterhin ein breiter Querschnitt aller Altersgruppen hier vertreten ist. Dafür müssen entsprechende Infrastrukturen wie Kindergärten, Schulen und Altenheime geplant werden.

IBA Hamburg: Gibt es einen Lieblingsort in Wilhelmsburg, den Sie besonders schätzen?

Prof. Dr. Müller: Ich mag besonders meinen Arbeitsort Groß-Sand und gehe gerne abends hier in der näheren Umgebung spazieren oder besuche den Wochenmarkt am Berta-Kröger-Platz. Der Inselpark ist auch wunderschön und bietet viel Platz für Erholung und geselliges Miteinander. Und abends ist es im Reiherstiegviertel super dynamisch. Hier ist echt Nightlife.

*Aus aktuellem Anlass weisen wir darauf hin, dass sich das Krankenhaus Groß-Sand zu einer Fachklinik mit den Schwerpunkten Geriatrie und Neurologische Frührehabilitation entwickeln wird. Die medizinische Versorgung im Quartier bleibe gewährleistet.