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Smoodje – Ein Modellprojekt für nachhaltiges Bauen im Fischbeker Heidbrook

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  • 18. Nov 2025
  • Fischbeker Heidbrook
teilweise eingerüstetes, mehrgeschossiges Haus, davon ein großer Sandberg, darauf steht ein Bagger

Der Fischbeker Heidbrook ist ein geschichtsträchtiger Ort: Vom Exerzierplatz über Erdbeerfelder bis hin zur Bundeswehrkaserne hat das Gelände viele Wandlungen erlebt. Heute entsteht hier ein Quartier, das nicht nur ökologisch, sondern auch sozial neue Maßstäbe setzt. Das Vorhaben „Smoodje“ wird von der DeepGreen Development GmbH initiiert und verfolgt ein klares Ziel: die Verbindung von Holzbau, Recycling und Energieeffizienz in einem innovativen Forschungsprojekt.

Die Bauwirtschaft steht vor der Herausforderung, Ressourcen zu schonen und Abfall zu vermeiden. Der Smoodje setzt hier ein starkes Zeichen gegen die übliche Praxis des Abrisses und Downcyclings. Stattdessen wird die hochwertige Wiederverwendbarkeit von Altholz nachgewiesen und Handlungsempfehlungen für die Praxis entwickelt. Das Gebäude wird als CO₂-neutrales Wohnhaus errichtet und soll künftig als „Plusenergie-Recycling-Haus“ dienen.

Das Besondere: Das verwendete Holz stammt aus den Dachkonstruktionen ehemaliger Kasernengebäude der Röttiger Kaserne, die auf demselben Grundstück standen. Nach sorgfältiger Prüfung wird dieses Altholz als tragendes und konstruktives Material wiederverwendet. Damit wird die zusätzliche „Graue Energie“ für den Neubau auf ein Minimum reduziert. Selbst die alten Sägespäne finden als Dämmmaterial neue Verwendung.

Der Smoodje umfasst 40 Wohneinheiten, die durch dach- und fassadenintegrierte Photovoltaikmodule mit Energie versorgt werden. Im Jahresverlauf erzeugt das Gebäude sogar einen Energieüberschuss. Das im Holz gebundene CO₂ bleibt im Nutzungskreislauf erhalten – ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz. Die Bauweise ist besonders nachhaltig und innovativ – mit Massivholzwänden, Betondecken mit integrierter Heizung und einem geplanten Dachgewächshaus, das jährlich rund eine Tonne Gemüse liefern soll.

Die Umsetzung war eine enorme Herausforderung: Über 3.000 Balken wurden von Hand aufgearbeitet, Metallteile entfernt und die Qualität geprüft. Daraus entstanden neue Wandelemente. Das Projekt zeigt, wie viel Engagement und Kreativität nötig sind, um Kreislaufwirtschaft im Bauwesen Realität werden zu lassen.

Der Smoodje ist nicht nur ein Forschungsprojekt, sondern auch ein Lernort. Die Ergebnisse sollen nicht nur Fachleuten, sondern auch der breiten Öffentlichkeit – insbesondere Kindern und Jugendlichen – vermittelt werden. Ziel ist es, die Akzeptanz für die Wiederverwendung von Baustoffen zu erhöhen und die Bauwirtschaft nachhaltiger zu gestalten.

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